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ENGAGEMENT IN TIBET - DIE REGION DAGYAB UND MINYAK

Der tibetische Kulturraum umfasst mehr als 10 Mio. Quadratkilometer, wird im Süden vom Himalaya begrenzt, im Westen vom Karakorum, in Norden vom Kunlun und im Osten von mehreren hohen Schneegebirgsketten.

Die Region Dagyab liegt an der östlichen Grenze der Autonomen Region Tibet ca. 60 km von der drittgrößten Stadt Chamdo und fast 1000 km von Lhasa entfernt am Oberlauf des Mekong Flusses. Sie ist ungefähr halb so groß wie Hessen. Die Landschaft dort ist betörend schön: fruchtbare Flussoasen mit wehrdorf-ähnlichen bäuerlichen Ansiedlungen, markante, tiefrote, karge Felslandschaften mit lotrecht stehenden geologischen Schichten und weite, grüne Hochweiden wechseln sich ab.

Die rund 50.000 Bewohner leben überwiegend von der Land- oder Nomadenwirtschaft. Jenseits der beiden Hauptorte Yendum und Jamdün ist das Pferd immer noch ein unverzichtbares Reisemittel in diesem Gebiet, dessen Ebenen und Täler in Höhen zwischen 3100 und 4200 Meter liegen.

Die Region Minyak im Nordwesten Sichuans ist ein Teil des so genannten Autonomen Bezirks Kandze und befindet sich in der Nähe des berühmten Heiligen Berges Minya Konka (7556 m). Dieser Teil der alten tibetischen Provinz Kham ist fruchtbar und von traditionellen tibetischen Dörfern mit massiven Steinhäusern durchzogen.

Loden Sherab Dagyab Rinpoche, das ehemalige Oberhaupt von Dagyab, wurde 1940 in Minyak geboren. Er hat über 30 Jahre lang an der Bonner Universität als Tibetologe gelehrt und ist inzwischen emeritiert. Er lebt mit seiner Familie in Berlin und ist u.a. der spirituelle Leiter des Kultur- und Bildungsinstitut Tibethaus Deutschland in Frankfurt. Siehe auch: www.dagyab-rinpoche.com

Dagyab Rinpoche konnte seit 1984 mehrmals wieder nach Dagyab reisen. Zwar hatten seine Landsleute einige der Klöster unter großen Anstrengungen wiederaufgebaut, war es offensichtlich, dass die medizinische und schulische Versorgung der Bevölkerung unzureichend war und auch das Wissen um das traditionelle Kunsthandwerk gänzlich in Vergessenheit zu geraten drohte.

Deshalb beschlossen 1993 einige engagierte Freunde und Mitarbeiter Dagyab Rinpoches, die von der Situation in Dagyab gehört hatten, einen Verein zu gründen, der es sich zur Aufgabe machte, den Menschen in seiner Heimat Hilfe bei ihrer Entwicklung zu leisten.

Von Beginn an ist die Vereinsarbeit auf vier Ziele hin ausgerichtet: Anhebung des Bildungsniveaus - bessere medizinische Versorgung - Pflege und Erhaltung der einzigartigen Kultur Tibets - Förderung der Ausbildung und Lebensumstände der Nonnen.

ÜBERBLICK ÜBER DIE PROJEKTE IN TIBET

Von 1994 bis 2015 hat der Dagyab Verein mit Hilfe von vielen Privatspenden, Geldern u.a. vom BMZ, der Nepalhilfe, Aachen und der Trace Foundation viele gut funktioniere Projekte in Dagyab und Minyak umsetzen können.

Hier folgt ein kurzer Überblick über die Schulen, Gesundheitsstation, Kunstinstitute und Häuser für die Nonnen u.v.m.:

  • Ein traditionelles tibetische Medizininstitut in Jamdün, Bezirk Bugön, in dem 56 TTM Ärzte und Ärztinnen ausgebildet wurden,
  • zwei Internatsgrundschulen in den abgelegenen Nomadengebieten Sershongthang und Tsarasumdo,
  • zwei Kunsthandwerksschulen in Yendum, Bezirk Magön (dort wurden bisher über 100 Thangka-Maler/innen ausgebildet) und Jamdün, Bezirk Bugön,
  • eine Versammlungshalle für Nonnen in Dölma Ritrö, Bezirk Magön,
  • drei Wohnhäuser für studierende Nonnen in Jamdün, Bezirk Bugön,
  • 12 neue Doppelhäuser in der Nonneneinsiedelei Dölma Ritrö sowie in der Nonneneinsiedelei Peljor Ritrö,
  • zwei Gesundheitsstationen bei der Sershongthang-Schule,
  • eine Gesundheitsstation in Jorkhe Ritrö, Bezirk Bugön,
  • eine Gesundheitsstation in Yendum, Bezirk Magön,
  • eine große Studien- und Disputationshalle in Dölma Ritrö, Bezirk Magön,
  • eine Gesundheitsstation in Dölma Ritrö, Bezirk Magön,
  • eine Gesundheitsstation in Ewam Ritrö, Bezirk Magön
  • sowie eine Gesundheitsstation in der Region Minyak.