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Tibetische Medizin

Das vorrangige Ziel des Dagyab e.V. bei der Ausbildung von traditionellen tibetischen Ärzten und Ärztinnen ist eine bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung, die dann in Zukunft flächendeckend sein soll.

Das größte Institut für traditionelle Medizin (ein stattliches Gebäude, das 1999 im traditionellen tibetischen Stil errichtet wurde) liegt in Bugön und war bisher ein reines Ausbildungsinstitut mit teilweise bis zu 120 Studenten. 58 Ärzte und Ärztinnen haben inzwischen dort ihre Ausbildung beendet. Die meisten von ihnen arbeiten in Dagyab, teils privat, teils als Angestellte der Dorfgemeinschaften, aber auch in unseren Projekten ( Magön- Hospital, Nonneneinsiedeleien, Nomadenschulen). So haben wir schon einen ansehnlichen Erfolg zur Verbesserung der ärztlichen Betreuung der Menschen in Dagyab erringen können.

Die zweite Generation an Studenten - es sind 56 - ist Ende 2004 auf Anweisung der Gesundheitsabteilung der lokalen Verwaltung inzwischen nach Jendüm umgezogen. Dort wurde im letzten Jahr mit Regierungsmitteln eine Internatsschule für tibetische Medizin gebaut. Nach Abschluss dieser Ausbildung können die besten unter ihnen nach Lhasa gehen, um am dortigen Mentsikhang weiter zu studieren.

Auch die beiden Hauptlehrer unseres Institutes sind von der Regierungsschule übernommen worden.

Das Institut in Bugön arbeitet jetzt als normales Krankenhaus. Zusätzlich wird gerade eine Abteilung für Mutter/Kind-Betreuung errichtet, die von einer engagierten jungen Hebamme geleitet werden wird.

Hebammenprojekt

Die drei tibetischen Ärztinnen des Bugön Institutes, die eine vom Dagyab e.V. finanzierte einjährige Ausbildung zur Hebamme in Chamdo absolviert haben, lernen momentan weiter am Jendüm Hospital.
Sie sind sehr daran interessiert, in Zukunft eine Geburtsstation aufzumachen innerhalb des Bugön Krankenhauses für traditionelle tibetische Medizin.
Sie bräuchten dafür 20.00 Yuan (das sind ca. 2000 Euro) Startkapital. Das wäre sehr von Nutzen für die Frauen in der Umgebung von Bugön, die bisher ihre Kinder zu Hause, zumeist ohne jede erfahrene Hilfe zur Welt bringen. Es gibt in Tibet eine nicht unerhebliche Neugeborenensterblichkeit, da die Mütter oder Betreuer nicht einmal die einfachsten Nothilfsmaßnahmen wie das Absaugen von Schleim aus der Nase o.ä. beherrschen.
Elke Hessel hat sich in Lhasa mit einem österreichischem Kinderarzt getroffen, der schon seit einiger Zeit tibetische Ärzte in der Neugeborenenbetreuung berät. Er hat sich angeboten, den Verein zu beraten bzw. Kontakt zu erfahrenen Ärzten vor Ort herzustellen.

Magön Medizinisches Institut

Im Verwaltungszentrum Dagyabs, Yendüm, ist inzwischen ganz in der Nähe des dortigen Klosters Magön mit Vereinsmitteln ein weiteres Institut für traditionelle Medizin gebaut worden. Wir haben im letzten Bericht schon über den Plan dazu berichtet. Es behandeln dort momentan 1 Mönchsarzt aus Magön und drei ehemalige Studenten aus dem medizinischen Institut in Bugön. Die Bewohner in Yendüm sind begeistert darüber, dass sie nun sehr preiswert (pro Konsultation eines Arztes werden 3 bis 5 Yuan bezahlt) und traditionell bewährt behandelt werden können.