Zum Hauptinhalt springen

Nomadenschulen in Sershongthang und Tsarasumdo

Zwei Internatsprimarschulen für Nomadenkinder wurden mit tatkräftiger Hilfe der Bevölkerung in den letzten Jahren bei den Ansiedlungen Sershongthang und Tsarasumdo im noch weit abgelegenen Süden Dagyabs errichtet. Aktuell werden 173 Kinder betreut und verpflegt. Sie erhalten ihre Ausbildung von zehn tibetischen Lehrern. Diese werden unterstützt von weiteren sieben Angestellten, die zum Beispiel kochen und Hausmeisterdienste übernehmen. Die erste Generation von Kindern hat schon die sechsjährige Ausbildung durchlaufen und ca. die Hälfte derer ist auf die staatliche Mittelschule gewechselt.

Die Nomadengebiete in Dagyab sind sehr hochgelegen und weitläufig, viele Menschen leben ganzjährig oder zumindest im Sommer im Sippenverband in Zelten, mit denen sie von Weidegrund zu Weidegrund ziehen. Das Klima ist sehr rau, die Lebensumstände hart und einfach. Bedingt durch die weit entfernten und wechselnden Aufenthaltsorte der Familien war es unbedingt nötig, die Schulen als Internatsschulen zu konzipieren. Für Unterbringung und Verpflegung sollten den Familien keine Kosten entstehen. Es ist für sie ohnehin problematisch, dass ihre Kinder als Arbeitskräfte ausfallen. Wollten wir Schulgeld in angemessener Höhe einfordern, könnten sich die meisten Familien den Schulbesuch ihrer Kinder nicht mehr leisten.

Der Unterricht, beziehungsweise die Betreuung, erfolgt ganztägig und zwar neun Monate im Jahr von September bis Mai. An beiden Schulen arbeiten tibetische Lehrer, die aus der Region stammen. Die Unterrichtsfächer sind Tibetisch, Mathematik, Naturkunde, Geographie, Geschichte, Musik und Technik. Chinesisch wird ab dem dritten Schuljahr als erste Fremdsprache gelehrt. Zweimal im Jahr werden Prüfungen abgelegt. Obwohl es sich bei den Schulen um mit Vereinsmitteln errichtete handelt, müssen natürlich die Richtlinien für staatlich anerkannte Schulen der Autonomen Region Tibet beachtet werden.

Beiden Schulen ist eine kleine Gesundheitsstation angegliedert, in der ein tibetischer Arzt praktiziert.

Patenschaften für Kinder in Dagyab

Inzwischen haben rund 120 Kinder Pateneltern gefunden, die die Schüler der Nomadenschulen regelmäßig unterstützen. Und wir freuen uns sehr darüber und möchten uns noch einmal sehr dafür bedanken.

In der Zukunft tendieren wir dahin, „neutrale“ Patenschaften zu organisieren, die nicht mit einem einzelnen Kind verbunden sind. So wie wir das bei der Unterstützung der Nonnen schon von Anfang an gemacht haben (siehe: Nonnenprojekte). Und wir hoffen auf das Verständnis der vielen Paten Das Geld dient dann allgemein zur Hebung des Lebensstandards der Kinder, und diese haben auch die Gewähr, dass diese mit regelmäßigen Spenden rechnen können. Sie sind das schwächste Glied in der Kette und sollten nicht unter den Maßnahmen der Behörden leiden müssen.

Koordinatorin der Patenschaften ist: Hanne Grimm, Märzgasse 10, 69117 Heidelberg Tel. und Fax: 06221 / 23736, grimm[at]dagyab.de

Mit einem monatlichen Betrag von EUR 13 .- , der per Bankeinzug am 15. jeden Monats erhoben wird können sie – in Zukunft allerdings als neutrale Patenschaft – die Nomadenkinder unterstützen.